Es ist eine konfuse Situation. Auf der einen Seite schimpft man auf “die Politiker” und manch einer erlebt tatsächlich Gewalt. Auf der anderen Seite ist die Schelte auch nicht unberechtigt. Natürlich sind Politiker keine besseren Menschen, fehlerhaft und manche haben wirklich abstruse Wertevorestellungen. Doch ist es auch keine Lösung diesen mit (verbaler) Gewalt zu begegnen.

Doch wie sollte man als Normalbürger reagieren? Immerhin hat man doch wenig Chancen, das politische Leben zu beeinflussen. Da bleibt doch nur eine Protestwahl alle paar Jahre, oder? Wer durchschaut schon die komplexen Strukturen und wählt “richtig”?

Ich sehe da den direktesten Hebel in der Lokalpolitik. Die Stadt Wuppertal wird durch das “Stadtparlament” geführt – diesen nennen wir STADTRAT und die dort arbeitenden gewählten Vertreter sind die 66 Stadtverordneten. Im Rat werden die “großen” Dinge, die unser Zusammenleben regeln sollen, entschlossen. Ausführendes Organ ist dann i.d.R. die Stadtverwaltung, diese Beschlüsse schnell und exakt, wie eben beschlossen, umzusetzen. Wußten sie, daß die ratssitzungen über das Internet verfolgt werden können? (Rats-TV) Diese Verwaltung wird angeführt vom Oberbürgermeister, der dem rat und der Verwaltung vorsteht. Klappt es hier nicht bei der Umsetzung von Ratsbeschlüssen, dann ist dieser gefordert.

Um noch direktere Bürgernähe zu ermöglichen, wurden in Wuppertal auch noch Bezirksvertretungen eingerichtet. Die 10 Bezirksvertretungen sind die nach der Gemeindeordnung NRW von den Bürgern gewählten Stadtteilparlamente. Für jede Bezirksvertretung gibt es eine/einen Geschäftsführerin/Geschäftsführer (Mitarbeiterin/Mitarbeiter der Verwaltung), die/der als Ansprechpartnerin/Ansprechpartner für alle Angelegenheiten innerhalb des Stadtbezirkes zur Verfügung steht. Den Vorsitz der Bezirksvertretung (BV) hat der jeweils gewählte Bezirksbürgermeister/in. Auch hier ist dieser kein “Geheimbund”, sondern dieser tags in meist öffentlichen Sitzungen i.d.R. 6 Mal im Jahr. Wer hier aktuell für Cronenberg einsteht, ist veröffentlicht im Ratsinformationssystem nachzulesen.

Soweit zu den Strukturen. Warum nun sollte man sich hier einsetzen? Immerhin handelt es sich um ein Ehrenamt, wofür es eine nur eine kleine Aufwandspauschale gibt. Doch wer dieses Amt betreibt, der wird nicht reich. Es steht zu vermuten, daß es ergeblich teurer ist, dieses Amt auszufüllen. Doch geht es nicht um Geld, eher schon um Ehre und um Amt. Wer sich hier einsetzt, der setzt sich zwangsläufig aus. Auf der einen Seite kann man das Zusammenleben mitgestalten, manchen “Unsinn” auch mal verhindern und im Idealfall für die Kinder und Enkel ein wenig das reginale Zusammenleben ein wenig verbessern. Doch auf den großen Appluas wartet man i.d.R. wohl vergeblich.

Dafür hat man aber immer reichlich Kritiker. Da sind zum anderen die anderen Parteien, die hier ein völlig anderes Weltbild haben und diese bekommen Verstärung von “den Zuschauern auf den Rängen”. Leider ist es oft doch allzu menschlich, daß der Mensch an sich gerne bereit ist, zu schimpfen, doch konstruktive Gegenvorschläge sind da oft garnicht gewollt. Hier wünsche ich persönlich mehr Kommunikation auf Augenhöhe.

Unser Land, unsere Stadt und unser Dorf hat mehr verdient. Ich selbst habe mich entschieden von der Tribüne aufzustehen und mich im Wettbewerb einzubringen. Mit meiner Lebenserfahrung, Entschlossenheit und ein wenig Mut wage ich es, ein Stück gelebte Demokratie vorzuleben. Gegenseitiger Respekt hilft uns gemeinsam so manches zu erreichen. Gegner und Feinde wird es immer geben – doch wer klüger ist, aber nichts unternimmt, der muß sich nicht wundern, wenn er von dümmeren Menschen regiert wird.

Es lohnt sich, denn Cronenberg ist l(i)ebenswert (und Wuppertal auch).

Mein Angebot steht: Sprechen Sie mich an, schreiben sie mir eine Email und kommen wir gemeinsam ins Gespräch.

Ihr Holger Reich